Sprungziele
Seiteninhalt

über Pflegekinder

Yannick erzählt über seine Erfahrungen in der Pflegefamilie:

„Also ich konnt mich überall frei bewegen – überall.  Keinen Ärger, wenn ich irgendwo reingekuckt hab, in Zimmer.  Und wenn die gesagt haben, sie nehmen mich mit, also meine neuen Eltern, dann tun sie das auch.  Sie gehen nie ohne mich weg.  Ich war noch nie allein hier, darf mit Licht an schlafen.  Und wenn ich Hunger habe, also auf Brot oder was zu trinken, dann darf ich einfach so an den Kühlschrank.  Also ich kann da was zu essen rausnehmen und muss nicht vorher fragen.  Und da ist auch immer was drin, was zu essen oder ein Saft.  Und das ist für mich fast wie ein Wunder.  Ich hab mich auch erst nicht getraut immer geguckt, ob mich jemand sieht.  Aber dann haben alle gesagt, meine Pflegeeltern und meine Pflegegeschwister, ich muss nicht fragen.  Ich darf, wenn ich Durst habe, trinken.  Und das war für mich wie ein Wunder, das konnt ich gar nicht glauben ich konnt mich überall frei bewegen auch meine Wünsche und Entscheidungen wurden hier irgendwie akzeptiert und die wollten auch wissen wie es mir geht.  Das hätt ich nie gedacht...”

Yannick, 8 Jahre, lebt seit acht Monaten bei Familie L.

Nicht alle Kinder können zu jedem Zeitpunkt in ihrer Familie leben.

Pflegekinder kommen meist aus Familien, in denen die Eltern ihrer Rolle als versorgende, schützende Eltern nicht gerecht werden. Oft sind sie aus unterschiedlichsten Gründen – vorübergehend oder dauerhaft – nicht in der Lage, ihren Kindern das zu geben, was sie für eine gesunde Entwicklung benötigen. Die Kinder brauchen in dieser Lebenssituation Unterstützung, um diese neue Situation zu verstehen und zu bewältigen.

Wenn Kinder von ihren Eltern nicht nach ihren Bedürfnissen versorgt werden, bieten Pflegefamilien eine wichtige Alternative.

Pflegekinder leben mit zwei Familien. Das Pflegekind ist und bleibt leibliches Kind seiner Eltern, faktisch lebt es mit und in einer anderen Familie, der Pflegefamilie. Eine Familie bietet einen überschaubaren Alltagsrahmen: einen vertrauten Personenkreis, einen regelmäßigen Tagesablauf, gemeinsame Mahlzeiten, Trost bei Kummer, kindgerechte Freizeitgestaltung und beruhigendes Zubettbringen. Außer diesen grundlegenden Bedingungen für eine Stabilisierung können Pflegeeltern auf die ganz speziellen Bedürfnisse eines Kindes eingehen.

Pflegekinder sind keine Adoptivkinder. Auch wenn sie dauerhaft in einer anderen Familie leben, bleiben die verwandtschaftlichen Beziehungen bestehen.

  • Pflegekinder können nicht in ihren Familien leben.
  • Pflegekinder brauchen Verlässlichkeit und ein Zuhause.
  • Pflegekinder haben zwei Familien.
05.09.2017 
Seite zurück Nach oben